Elemente der Ökologischen Infrastruktur ÖI
- Kerngebiete (KG) sind Gebiete mit einem hohen Wert für die ÖI, zu einem grossen Teil verbindlich gesichert wie etwa kantonale und nationale Schutzgebiete. Im idealen Fall handelt es sich um Optimalbiotope für die Zielarten, die gleichzeitig als Refugien und Ausbreitungszentren dienen (als „Source-patch“ i.S. des Metapopulationen-Modells). Der aktuelle Zustand kann allerdings von diesem Zielzustand abweichen.
- Vernetzungsgebiete (VG) ergänzen die Kerngebiete als Trittsteine, Ausbreitungsflächen, Korridore oder Kleinstrukturen, erreichen aber nicht dieselbe Qualität wie die Kerngebiete und sind in der Regel auch nicht verbindlich geschützt. In Verbindung mit Kerngebieten ermöglichen sie jedoch die Durchlässigkeit der Landschaft für verschiedene Arten.
Die künstlichen Verbindungselemente wie Grünbrücken, Kleintier- und Amphibiendurchlasse, Fischauf- und -abstiege etc. stellen hier einen Spezialfall dar. - Schwerpunkträume bezeichnen prioritäre Räume für Massnahmen zu Sicherung und Aufwertung der ÖI. Die Prioritätensetzung ergibt sich aufgrund ökologisch begründeter Ansprüche sowie auch Überlegungen bzw. Machbarkeit. Für sehr mobile Arten mit weniger spezifischen Lebensraumansprüchen werden teilweise auch Vernetzungsachsen ausgeschieden. Diese bezeichnen als prioritär ausgeschiedene Verbindungsachsen zwischen einzelnen Schwerpunkträumen. Die Verbindungen zeigen wichtige Achsen auf, ohne räumliche Konkretisierungen.
- Die Kern- und Vernetzungsgebiete werden von der Landschaftsmatrix (Kulturlandschaft) umgeben. Diese Matrix trägt zur Funktionsfähigkeit der ÖI bei, indem sie die Qualität der Kern- und Vernetzungsgebiete sowie den Austausch und die Ausbreitung von Arten beeinflusst. Die Qualität der Matrix leitet sich vor allem von der Durchlässigkeit fürWanderbewegungen von Pflanzen und Tieren ab. Vgl. hierzu auch Hintergrund "Einbettung ÖI in Gesamtlandschaft".
Darstellung der Elemente der ÖI (Stand 2019)
