2-A: Geodaten zuordnen
Die bestehenden Geodaten dienen dazu, den Ist-Zustand bzw. die Ausgangslage zur ÖI darzustellen. Das im Modul 1 definierte „Koordinatensystem ÖI“ liefert die Grundlagen für die räumliche und inhaltliche Gliederung. Wichtig sind die Differenzierung in Kern- und Vernetzungsgebiete (KG/VG) sowie Zuordnung auf die einzelnen Teilebenen oder Teilnetze der ÖI (also z.B. trockene oder feuchte Lebensräume bzw. Gilden). Die Arbeitshilfe des BAFU zur ÖI liefert weitere detaillierte Vorgaben etwa zu den zu berücksichtigenden Datenquellen. Dies dient dazu eine einigermassen einheitliche Planung und damit Vergleichbarkeit zwischen den Kantonen zu ermöglichen. (Link auf Arbeitshilfe folgt)
Gewisse Daten können 1:1 übernommen und dargestellt werden, bei anderen ist eine nähere Analyse und gegebenenfalls Differenzierung erforderlich. Wo vorhanden sollen Angaben zum aktuellen Zustand der Einzelflächen integriert werden.
Erläuterungen
Die Arbeitshilfe des BAFU zur Erarbeitung der ÖI liefert im Anhang 1 eine Tabelle mit den Geodaten als Planungsvorgabe für die ÖI aus nationaler Perspektive. Dort sind auch Hinweise zum Umgang mit den einzelnen Geodaten im Hinblick auf die ÖI aus nationaler Sicht zu finden, wie etwa Einstufung als KG oder VG.
Die weitere Zuteilung der einzelnen Geodaten (z.B. Inventarobjekte der Auen von nationaler Bedeutung, kantonale Schutzgebiete etc.) auf allfällige ÖI-Teilebenen (trocken, feucht, Fliessgewässer) kann entweder lebensraumspezifisch anteilsmässig erfolgen (im Sinne einer feinen Aufteilung pro Objekt) oder schwerpunktmässig (bspw. Auen als Objekte der Teilebene «Fliessgewässer») oder mit einer relativen Gewichtung (bspw. Auen als relevanter Teil der Teilebene «Fliessgewässer», aber auch als Teil einer allfälligen Teilebene «Wald»). Dieses Beispiel zeigt, dass hier nicht immer ein eindeutiger Weg möglich ist. Sinnvoll ist eine pragmatische, aber nachvollziehbare Vorgehensweise, bei der einzelne Objekte auch mehrfach zugeordnet werden können - dies ist aber bei einer allfälligen Flächenbilanzierung zu beachten.
Anwendungsbeispiele
- Beispiel Datenkatalog Projekt öiAG, Aargau
Mit Aufteilung der Daten auf die Darstellung der 8 Gilden sowie Zuteilung Kern- und Vernetzungsgebiete - Beispiel Zuordnung Lebensräume feucht, Zürich
- Beispiel Darstellung Ist-Zustand Teilnetz "Fliessgewässer" (inkl. Potenzialen) im Smaragdgebiet Oberaargau
- Zu Strukturen (insbesondere Gehölze) im Offenland sind selten umfassende Angaben via BFF oder LQ vorhanden. In ersten Projekten wurde hierzu eine Analyse der vorhandenen Strukturen aufgrund des digitalen Oberflächenmodells verwendet (evtl. auch Beizug Terrainmodell SwissAlti3D) - v.a. als Hintergrundlayer zur Strukturvielfalt.
- Bewertung anhand Verbindlichkeit des bestehenden Schutzes im Projekt des Kantons VD
- Umgang mit künstlichen Vernetzungselementen: Was für Angaben liegen vor zu bestehenden künstlichen Vernetzungselementen wie Unterführungen, Brücken, Aufwertungen bei Bachdurchlässen, Fischauf-/-abstiege, Umgehungsgewässer etc. und wie können diese dargestellt werden?
- Beispiel GE: Eigene Abgrenzung Kern- und Vernetzungsgebieten gemäss Daten von Arten & Lebensräumen (pendent)
Weiterführende Hinweise & Links
Im Rahmen des Projekts ÖIM wurde für die Erarbeitung der ÖI im Siedlungsraum ein Minimalvorgehen entwickelt, das mit bestehenden Datengrundlagen eine erste Sichtung der Ausgangslage und möglicher Stossrichtungen ermöglicht. Dieser Vorschlag geht in diesem Sinne schon etwas über die reine Darstellung des Ist-Zustands hinaus. Es hat sich gezeigt, dass die Analyse der Siedlungsräume bereits auf einer etwas detaillierteren Ebene als die Planung ÖI für einen ganzen Kanton erfolgen muss. Das Vorgehen wurden in drei Gemeinden getestet und erste Erfahrungen in einem Workshop diskutiert; die Folgerungen daraus sind ebenfalls im Dokument zum Minimalvorgehen zu finden.
Zu beachten ist, dass aus den ÖI-Projekten der Pärke auch bereits diverse Erfahrungen bzgl. Umgang mit den bestehenden Datengrundlagen bestehen.