02 | ÖI im Siedlungsraum

Praxishilfe zur Konzeption und Umsetzung der ÖI

Bislang liegen erst wenige Vorgaben und Beispiele vor, wie die Planungen zur Ökologischen Infrastruktur im Siedlungsraum angegangen werden können. Im Rahmen des Innovationsprojektes ÖIM wurde für die Kantone bereits eine «Rahmenplanung» auf kantonaler Ebene zusammengestellt. Die vorliegende Praxishilfe knüpft daran und bietet konkrete Hilfestellungen für die kommunale Ebene. Sie richtet sich an kommunale Behörden von mittleren und kleinen Gemeinden. Im Fokus steht der Siedlungsraum, während die offene Landschaft bereits durch die kantonalen Fachplanungen abgedeckt ist. In der Praxishilfe werden die Arbeitsschritte zur Konzeption eines Zielbildes ÖI beschrieben und anhand des Beispiels für Zofingen dokumentiert.

  Beitrag
Charakter
Arbeitsvorschlag
Raumbezug
Ganze Schweiz
Datum
September 2025

Warum eine Praxishilfe?

Bislang liegen erst wenige Vorgaben und Beispiele vor, wie die Planungen zur Ökologischen Infrastruktur im Siedlungsraum angegangen werden können. Die zeitnahe Erstellung einer ÖIS ist jedoch essentiell, um wirkungsvoll Einfluss auf die Raumplanung und auf die bauliche Entwicklung zu nehmen und um Synergien wie zur Anpassung an den Klimawandel zu nutzen. Eine anwendungsorientierte Hilfestellung zur Erarbeitung einer ÖIS und zur wirkungsvollen Verankerung und Umsetzung erweist sich daher insbesondere für mittelgrosse Gemeinden als ein Bedarf.


Bedarf für kleine bis mittlere Gemeinden

Vorwiegend grössere Städte wie Zürich und Bern erstellen bisher räumliche Konzeptionen. Für eine breite Anwendung in den mittleren (und kleinen) Gemeinden sind diese Konzeptionen jedoch zu aufwändig und zu wenig pragmatisch: Es liegen meist keine detaillierten Naturinventare vor und diese Gemeinden verfügen nicht über entsprechende Fachleute, um die Fachplanungen intern zu erarbeiten oder um entsprechende externe Fachplanungen auszulösen. Unsicherheiten zum Vorgehen hemmen daher den Einstieg. Gerade aber diese Gemeinden weisen heute noch vielfältige ökologische Werte auf und besitzen ein grosses Potenzial für die Weiterentwicklung der ÖI.


Ergänzung zur Rahmenplanung ÖI

Im Rahmen des Innovationsprojektes ÖIM wurde für die Kantone bereits eine «Rahmenplanung» auf kantonaler Ebene zusammengestellt. Ziel ist es die Anbindung bzw. Anschlussfähigkeit der Ökologische Infrastruktur in den Siedlungsraum und retour sicherzustellen. Die vorliegende Praxishilfe knüpft daran und bietet konkrete Hilfestellungen für die kommunale Ebene.


Zielpublikum

Die Praxishilfe richtet sich an das Zielpublikum der kommunalen Behörden von mittleren und kleinen Gemeinden, welche nicht über Spezialisten zur Biodiversität und / oder zur Erarbeitung von konzeptionellen freiraumplanerischen Instrumenten verfügen. Die Praxishilfe soll ihnen als einfache, verständliche und gut handhabbare Unterstützung zur Konzeption einer Ökologischen Infrastruktur im Siedlungsraum dienen, um - basierend auf vorliegenden Daten und Ortskenntnisse - zeitnah und ressourcenschonend ein Zielbild zu erarbeiten oder es bei externen Planenden in Auftrag zu geben.


Betrachtungsraum

Die Gemeinden müssen ihre Planung nicht über das gesamte Gemeindegebiet erstrecken: Im Fokus steht der Siedlungsraum, während die offene Landschaft bereits durch die kantonalen Fachplanungen abgedeckt ist. Die Arbeitshilfe fokussiert sich deshalb primär auf den Siedlungsraum und zeigt in einer grossräumigen Betrachtung auch die Vernetzungen in die offene Landschaft auf.


Schritte zur Erarbeitung eines Zielbildes

Die Praxishilfe zeigt die notwendigen Arbeitsschritte zur Erarbeitung eines Zielbildes für die ÖI im Siedlungsraum. Jeder Schritt wird mit relevanten Fragestellungen, bewährten Tipps und Verweis auf hilfreiche Grundlagen hinterlegt und anhand Karten des Beispiels für Zofingen dokumentiert.

Abbildung 1
Abb. 1: Arbeitsschritte Karten.


Warum ein Zielbild?

Das Zielbild dient als Grundlage, um frühzeitig einen fachlichen Input zur langfristigen raumplanerischen Ausrichtung in behördenverbindlichen Instrumente der Siedlungsentwicklung zu geben (kommunale Richtplanung, Raumentwicklungskonzepte, Ortsplanung). Auf dieser Basis können entsprechende grundeigentümerverbindliche Vorgaben formuliert werden (Bau- und Zonenordnungen, Schutzinventare). Bedeutung kommt dem Zielbild in den operativen Tätigkeiten im Rahmen des Baubewilligungsverfahren zu, um Grundeigentümer und Planende zu Umgebungsqualitäten zu beraten.

Abbildung 2
Abb. 2: Abbildung Zielbild.


Grundlegendes Dokument oder Quelle

  Ökologische Infrastruktur im Siedlungsraum (ÖIS)
Eine Praxishilfe zur Konzeption und Umsetzung für Gemeinden.
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  Hinweis: Entwurf vom September 2025.



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