Hintergrund: Beispiel Überlegungen Naturwerte & Gilden AG
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Folgende Überlegungen aufgrund der vorhandenen Naturwerte im Aargau haben zur verwendeten Aufgliederung in acht Gilden geführt:
- Mit den artenreichen Juratrockenwiesen ist eine Gilde der
Arten von trockenen, nährstoffarmen Lebensräumen gegeben. Diese wird ergänzt
durch angrenzende lichte Föhrenwälder und vergleichbare Standorte.
- Feuchtstandorte, Moore und Riedwiesen etwa im Reusstal oder
beim Hallwylersee beherbergen eine spezifische Flora und Fauna, die seit langem
im Fokus der Aargauer Naturschutzbemühungen stehen.
- Beide oben genannten Gilden sind in ihren Kernlebensräumen zu
einem grossen Teil an bestimmte Standorte gebunden. Auch mit erheblichen
Anstrengungen wird eine grossflächige Ausdehnung kaum möglich sein. Aber die ÖI
soll diese hochwertigen Lebensräume mit weiteren Flächen und Trittsteinen zu
ergänzen und zu verbinden. Damit soll die Durchlässigkeit der Landschaft und die
Vernetzung verbessert werden. Die entsprechende Gilde umfasst eher mobilere,
etwas weniger anspruchsvolle Arten.
- Einen ähnlichen verbindenden Charakter weisen auch die Fliessgewässer
inkl. Auen auf. Als Auenkanton weist der Aargau hierzu eine separate Gilde aus.
Herausforderungen sind hier vor allem die Längsvernetzung sowie der Gewässerraum
im Übergang zu anderen Gilden.
- Für den Wald wurde entschieden, zwei Gilden zu verwenden.
Diese umfassen einerseits Arten des geschlossenen, altholzreichen Waldes und
andererseits Sonderstandorte wie lichte oder feuchte Wälder.
- Ackerflächen stellen einen erheblichen Anteil der LN im
Kanton Aargau dar und weisen ein Potenzial für diverse bedrohte Arten auf.
Gleichzeitig sind hier andere Massnahmen gefragt als im Grünland. Daher wurde
hier eine spezifische Gilde ausgeschieden.
- Im Siedlungsraum wird ein grosses Potenzial für die ÖI
verortet. Mit dem erheblichen Anteil an Siedlungsraum im Aargau ist der
Stellenwert auch bzgl. Flächenanteil relativ gross. Zudem handelt es sich um Arten,
Lebensräume und Massnahmen, die für die Bevölkerung sehr sichtbar sind. Mit
diesen Überlegungen wurde eine Gilde Siedlung definiert – im Bewusstsein, dass die
Abgrenzung gegenüber anderen Gilden nicht immer ganz einfach sein wird.
Auszu aus "Dokumentation öiAG"